Geschichte

Johan Karlström, Sohn des Bürgermeisters von Karlstad, beginnt mit dem Bau von Stjärns Triphämmern und siedelt sich gleichzeitig auf einem adeligen Grundstück an der Mündung des Flusses Uvån in den See Rådasjön an, das fortan den Namen Uddeholm trägt und zu dieser Zeit einer der größten Höfe Värmlands ist.

Bengt Gustaf Geijer aus Bosjön war eines Tages auf einem Ausritt und erkannte sofort das Potenzial des Hofes und des Unternehmens, das nach Karlströms Tod im Jahr 1691 einige Jahre lang aufgrund schwieriger Zeiten mehr oder weniger verfallen war. Zunächst pachtete Geijer den Hof und die Hämmer von Uddeholm.

Geijer und seine neue Frau Lovisa Sofia Tranea kaufen das Herrenhaus sowie den Wald, die Wasserfälle und die Hämmer. Im selben Jahr gründet er auch die Firma Uddeholms Bolag (Uddeholms Unternehmen). In den nächsten 20 Jahren bauen er und seine Frau Uddeholm zu einem der größeren Eisenproduzenten Schwedens aus. Es werden mehrere Hochöfen und Hämmer errichtet: Stjärnfors, Geijersholm, Gustavsfors, Uvanå, Uddeholmshyttan und Traneberg, und andere.

Bengt Gustaf Geijer stirbt, verfasst aber vor seinem Tod ein Testament, das garantiert, dass das Unternehmen auch nach seinem Tod innerhalb der Familie zusammenbleibt und nicht unter den vielen Erben aufgeteilt werden kann. Lovisa Sofia Tranea wird Schwedens erste weibliche Führungskraft in der Wirtschaft.

Jonas Waern tritt dem Unternehmen Uddeholm bei. Er ist seit über 100 Jahren das erste Firmenmitglied, das nicht aus der Familie Geijer stammt, was angesichts des bestehenden Testaments jedoch ein offensichtliches Problem darstellt. Dieses wird jedoch schnell aus der Welt geschafft, als Waern eine der Geijer-Töchter heiratet. Waern ist ein Vorreiter, der sich für eine Großproduktion und Straffung einsetzt. Er erkannte die Chancen der Nutzung von Wasserkraft zur Entwicklung der Industrie und war einer der Grundsteinleger des neuen industriellen Schwedens und damit auch des heutigen modernen Uddeholm.

Waern lässt einen für das Unternehmen arbeitenden jungen Ingenieur, EG Danielsson, mit dem Schiff nach Amerika reisen, um Uddeholm und die Produkte des Unternehmens dort zu vermarkten. Danielsson kehrt ein Jahr später mit mehreren Verträgen mit neuen Kunden von der anderen Seite des großen Teichs zurück. Wir können ihm heute noch dankbar dafür sein, den Namen Uddeholm außerhalb Europas bekannt gemacht zu machen. 1855 wird EG Danielsson Geschäftsführer von Uddeholms AB.

Uddeholm befand sich mehr als 150 Jahre lang im Besitz der Familie Geijer. Doch nun ändert sich die Eigentümerstruktur und Uddeholm wird zu einer Aktiengesellschaft. Dieser Schritt stärkt die Wirtschaft, zieht Investoren an und das Unternehmen entwickelt sich weiter.

Und nach mehreren Jahren Bauzeit wird das Hochofenrohr im neuen Eisenwerk in Hagfors zum ersten Mal befüllt. Im Laufe der Jahre sollte dies das Herzstück der Uddeholm-Stahlproduktion werden. Geschäftsführer EG Danielsson errichtet nicht nur dieses neue Hagfors-Hüttenwerk, das die vielen kleinen Hämmer und Hochöfen ersetzen sollte, sondern auch eine Eisenbahnlinie, die NKIJ-banan, um den Transport zu modernisieren und die Möglichkeit zu schaffen, sowohl forstwirtschaftliche Produkte als auch Eisen und Stahl zu exportieren.

Das Bessemer-Verfahren wurde von dem Engländer Sir Henry Bessemer erfunden und 1856 patentiert. Das erste Bessemer-Blasverfahren wurde am 30. Juli 1880 in Hagfors durchgeführt und noch im Mai 1965 für die Produktion genutzt. Seitdem ist die Anlage unangetastet geblieben. Mit dem Bessemer-Ofen war es möglich, Stahl mit einem niedrigeren Kohlenstoffgehalt zu erzeugen, was zu einem Stahl mit einer viel besseren Zähigkeit führte.

Uddeholm AB lässt in der neuen Fabrik in Hagfors eine Gießerei errichten, die nun schnell wächst. Mit einem 2,5-Tonnen-Dampfhammer werden Eisen und Stahl zu Stäben der erforderlichen Härte geschmiedet. Hiermit wurde der Grundstein für das heutige Schmiedezentrum für Werkzeugstahl von Uddeholm gelegt.

Und in den folgenden Jahren wird die Arbeit am Aufbau von Uddeholms einzigartiger internationaler Verkaufsorganisation rund um den Globus intensiviert. Es werden Vertriebsbüros in den USA, Deutschland, Großbritannien usw. eröffnet.

ASSAB, Associated Swedish Steel AB, wird aus den vier kooperierenden schwedischen Stahlherstellern Uddeholm, Fagersta Bruks AB, Hellefors Jernverks AB und Sandvikens Jernverks AB gegründet, um gemeinsam die Möglichkeiten zur Entwicklung des Geschäfts in Asien östlich von Birma, Afrika und Lateinamerika zu nutzen. 1976 ändert sich die Eigentümerstruktur, und ASSAB wird eine Tochtergesellschaft von Uddeholm.

Die Unternehmen fusionieren und bilden das gemeinsame Unternehmen Böhler-Uddeholm AG. Von dem früheren Konglomerat Uddeholm sind lediglich der Bereich Werkzeugstahl in Hagfors und der Bereich kaltgewalzte Bänder in Munkfors übrig geblieben.

Der österreichische Stahlkonzern Voestalpine AG macht ein Kaufangebot für die gesamte Böhler-Uddeholm AG, die später eine völlig neue fünfte Division bei Voestalpine bildet: Spezialstahl.

Nach zwei Jahren sorgfältiger Planung und harter Arbeit wird eine zweite Schmiedepresse von König Carl XIV. Gustav von Schweden eingeweiht.

Uddeholm feiert 350 Jahre Kundenerfolg, Entwicklung und starkes lokales Engagement. Die Feierlichkeiten fanden an 5 Tagen mit geladenen Kunden, Vertriebsgesellschaften, Mitarbeitern und der Öffentlichkeit statt.

Nachhaltigkeit ist seit langem ein wichtiger Schlüsselfaktor für Uddeholm. Wir streben nach einem weltweit führenden Produktionsstandard, der es uns ermöglicht, gemeinsam mit unseren Kunden, Kollegen und der Umwelt zu gedeihen. Mitte Dezember 2021 werden wir in einem einwöchigen Versuch klimaneutralen Werkzeugstahl produzieren, um zu zeigen, dass das Unmögliche möglich ist. Nicht morgen, sondern heute.